Oh là là! Heute ist erst Tag vier! Gefühlt befinde ich mich schon eine Woche in Peru. Wir erleben und sehen einfach jeden Tag so viel, dass es mir schwer fällt alle Eindrücke zusammenzufassen.
Also, die ersten zwei Nächte verbrachten wir im Hostel alle zusammen in Lima. Die Stadt ist einfach wahnsinnig groß und als Neuling kann man leicht die Orientierung verlieren. Deswegen war es gut, dass wir immer unsere peruanischen Mentoren dabei hatten. Mit ihnen haben wir fast alle Transportmittel in der Stadt unsicher gemacht: Taxi (zu viert auf der Rückbank), Microbús (vollkommen überfüllter Kleinbus) und Metropolitano (ebenfalls voller Linienbus). Die Richtungen der Busse sind nicht leicht ausfindig zu machen und den Taxifahrern muss der Weg auch genau beschreiben. Gut, also ortskundige Personen dabei zu haben.
Wie eine planlose Reisegruppe von 32 Mann liefen wir die letzten Tage einfach hinter den Mentoren her. Die typischen touristischen Attraktionen der Stadt besichtigten wir dabei ebenfalls: Miraflores, (ein sehr gepflegter Stadtteil am Pazifik), die atemberaubenden Aussichtspunkte auf das Meer bei Sonnenuntergang, Plaza de Armas (zentraler Platz mit Pralamentsgebäude und Kathedrale) und die Iglesia de San Fransisco (zentrale Kirche). Während wir diese Höhepunkte Limas besichtigten wurden wir selbst zur Attraktion einer peruanischen Schulklasse und sämtlicher anderer Personen auf der Straße. Sie winkten uns zu, ließen sich mit uns ablichten oder sagten freundlich lächelnd "Guten Tag" oder "Hello". Mir war dabei nicht ganz wohl zu mute, denn die Menschen kennen mich nicht und schenken mir trotzdem ihre Bewunderung.
Außerdem Touristenprogramm stand noch der Handykauf (damit wir uns auch alle hier kostengünstig verständigen können), der Besuch in der Deutschen Botschaft (zur Verlängerung des Visums) und der Kauf eines Bustickets nach Piura an.
Zusammen mit meinem Mitfreiwilligen Linus hieß es gestern den Rucksack wieder schnüren und sich auf eine 16-stündige Busfahrt einstellen. Doch dies war viel leichter als gedacht. Mein erster Gedanke ging an die engen Sitze im Flugzeug nach Lima für 12 Stunden. Und das noch vier Stunden länger??? Doch dieser erste Schreckgedanke konnte mir schon bald genommen werden. Die Busse sind wirklich sehr komfortabel und alles von der Gepäckaufgabe über den Check-In bis zur "Busstewardess" ähnelt alles sehr einem Flug.
Etwas fertig und geschafft kamen wir dennoch früh um sieben in Piura an. Dann ging es sofort zu unsere Vier-Zimmer-WG mit zwei anderen Deutschen. Danach gleich weiter in den Bereich "Manitos Trabajando" ("Arbeitende Hände") von CANAT. Dort wurden wir von der Leiterin sehr herzlich begrüßt und durch alle Räumlichkeiten der Einrichtung, die Kinder und Jugendliche abseits der Schule betreut und verpflegt, geführt. Nach dem Mittagessen wurden wir dann schon in die Klassen integriert und halfen bei den Hausaufgaben.
Und zum Schluss noch ein Sache die ich unbedingt erwähnen muss: Das Essen ist zwar sehr reichhaltig, aber schmeckt einfach fantastisch. Yuca (Wurzel ähnlich der Kartoffel), 120 verschiedene Arten Kartoffeln, kleine, große, gelbe und orangefarbene Bananen, Avocado, Sternfrucht, Mango, Papaya, Fisch und sehr viel Hühnerfleisch.
Bis nächste Woche!