Während es mir an der vorhergehenden Donnerstagen immer an Ideen für einen Titel fehlte, sind mir heute bei Weg zur Arbeit so viele Überschriften eingefallen, dass ich gedankenversunken fast zwischen den Holzbrettern der Fußgängerbrücke hängen geblieben wäre. Diese Hängebrücke ist sowieso jedes Mal ein neues Abenteuer, da sie immer beträchtlich schwankt und man sich so immer ein bisschen beschwipst fühlt.
Aber zurück zu den Titeln, da ich mich also immer noch nicht entschieden habe und nicht entscheiden will, wird der Eintrag heute in kleine Kapitel unterteilt:
Es regnet!
In der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch hat es doch tatsächlich für hiesige Verhältnisse viel und langanhaltend geregnet. Auch heute früh auf dem Weg zur Arbeit fielen ein paar Tropfen vom Himmel und zum ersten Mal sah ich dicke grau Wolken über mir. Für die Stadt der ewigen Hitze ist das eine Seltenheit und deswegen beunruhigt es mich auch ein bisschen. Von Freunden habe ich bereits gehört, dass sich die Region zur Zeit in einem Klimawandel befindet. Im Gegensatz zu früher ist es heute nicht mehr Sommer wie Winter und Tag wie Nacht durchgängig heiß, sondern es gibt mittlerweile auch über das Jahr und den Tag verteilt Temperaturschwankungen. Dies kommt z.B. der Landwirtschaft zu Gute, werden hier doch Mangos, Erdbeeren, Maracuyá, Granadilla und viele weitere Früchte angebaut. Auf der anderen Seit bringt dieser Klimawandel aber auch die Erwärmung des Meereswasser mit sich und damit verminderte Erträge im Fischfang und die Häufung des Phänomens "El Nino". Besorgnis löste bei mir auch eine heutige Prognose in der Zeitung aus, die weitere Regenfälle und darauffolgende Überschwemmungen (El Nino) vorhersagte. Mal sehen wie sich das ganze entwickelt.
Die Schlüssel haben gewonnen!
Diese Nachricht erreichte mich am Sonntagabend, nachdem erste Prognosen der Kommunalwahlen Perus vorlagen. Es wurden die Bürgermeister und die Regionalpresidenten gewählt. Doch die Wahl bestand nicht nur aus einem einfachen Gang zur Urne. Bereits seit ich vor 1,5 Monaten angekommen bin, waren alle Straßenzüge mit Wahlwerbung zu gepflastert. Außerdem fanden ständig Umzüge der einzelnen Parteien statt und oft fuhren Autos mit schallenden Lautsprechern durch die Straßen. Das witzigste an den Wahlen ist für mich immer noch, dass aus den meisten Wahlwerbungen nicht hervorgeht wie die Partei heißt, sonder einfach ein Symbol präsentiert wird. So konnte man Schlüssel, Hühner, Schubkarren, Bauarbeiterhelme und Hüte wählen. Wie die Partei heißt, die hinter den Schlüsseln steht, erfuhr ich am Dienstag bei Manitos Trabajando. Denn natürlich ist auch für die ganz Kleinen wichtig zu wissen wer der neue Bürgermeister und wer der neue Regionalpresident ist. Beide kommen von der UDN (Union Democratica del Norte). Die Wünsche der Kinder an ihre neuen Autoritäten waren folgende: das Schulsystem verbessern, die Infrastruktur ausbauen, für mehr Sicherheit sorgen und eine Lösung für das Müllproblem finden. Nun heißt es abwarten, was die neuern Herren ab Januar beschließen.
Was es sonst noch so gibt...
Im Gegensatz zu der Vielzahl an Neuigkeiten, die es in und um Piura gibt, ist auf der Arbeit diese Woche nicht sehr viel passiert. Dies liegt auch daran, dass es am Mittwoch schon wieder einen Feiertag zu Ehren des Nationalheldens Admiral Miguel Grau gab. In ganz Peru wurden Paraden abgehalten und besonders in Paita, seiner Geburtsstadt wurde groß gefeiert.
Trotzdem gibt es noch eine kleine witzige Geschichte von La Tortuga zu erzählen: Wir sind am Samstag zu einem für uns neuen Strand mit Namen "La Casita" gefahren. Der Weg dorthin war allerdings die reinste Horrorfahrt. Mit unserem Combi mussten wir eine spitztspitzwinklige Kurve mit tiefem Abgrund dahinter überstehen und das alles bei einer Steigung von gefühlten 50%! Ein Wunder, dass wir lebend hoch und runter kamen. Sorgen muss man sich nicht um mich machen, dann aufgrund der großen Müllansammlung an diesem Strand, war dies wahrscheinlich das erste und letzte Mal dort.
Bis demnächst!
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