Montag, 9. März 2015

Manitos bereitet sich vor...

Ab dem 16. März werden die drei Programme CANATs: Manitos Trabajando, Manitos Jugando und Manitos Creciendo ihre Türen wieder geöffnet halten für Kinder und Jugendliche. Bei Manitos Trabajando und Manitos Jugando laufen zur Zeit noch die Einschreibungen. Bei den Einschreibungen halfen wir als Freiwillige bereits in der vergangenen Woche fleißig in Manitos Jugando mit.

Bevor die Einschreibungen begannen, musste natürlich erst einmal überall publik gemacht werden, wann und wo alles stattfinden wird. Also zogen wir an den Nachmittagen jeweils abwechselnd durch die zwei Stadtviertel, in denen es eine Ludoteca gibt. Die Ludoteca in Castilla ist bereits bekannt bei den Leuten, da sie schon seit Mitte des letzten Schuljahres existiert. Die Ludoteca, die einst in Stadtteil Los Ángeles war, ist nun nach Monica Zapata, einem Nachbarstadtteil, umgezogen. So gingen wir mit Flugblättern von Tür zu Tür und klebten Plakate an die Tiendas, kleine Tante-Emma-Läden, die an jeder Ecke ansässig sind.

Ab letzter Woche dann, fuhr immer eine Gruppe nach Monica Zapata und eine zweite nach Castilla um dort in der Ludoteca auf Eltern zu warten, die ihre Kinder für dieses Schuljahr einschreiben wollen. In Castilla ist die Zahl der Kinder recht gering (ungefähr 30 Kinder). Die Kinder sind aber meist schon Jahre dabei und so ist die Freude auf die Ludoteca groß. In Monica Zapata sind durch unsere Werbeaktion bis heute schon rund 120 Kinder eingeschrieben. Es wird schon etwas schwierig so viele Kinder unter Kontrolle zu bekommen. Die erfahrenen Ludoteca Mitarbeiter kündigten allerdings bereits an, dass die Zahl dann auch wieder fällt, wenn die Schule anfängt und wenn einige Kinder merken, dass es ihnen doch nicht so gefällt.
Für mich war bei den Einschreibungen bis jetzt interessant, mehr über die Familien und deren finanzielle Situationen zu erfahren. Denn CANAT hinterfragt in den Einschreibebögen auch die Daten der Familienmitglieder. So stimmte es mich nachdenklich, dass viele Eltern oft nur die Grundschule beendeten oder die weiterbildende Schule dann abbrachen. Außerdem erfuhr ich auch, dass die meisten Familien nur ein Gesamteinkommen von rund 1000 Soles (ca. 250€) haben und davon meist ungefähr drei Kinder und zwei Erwachsene versorgen müssen. Es gibt außerdem auch deutlich mehr alleinstehende Frauen und unverheiratete Eltern als ich vermutete. Die Lebenssituation wird auch auf dem Fragebogen eingetragen. Die meisten Häuser der Kinder sind Eigene. Auf meine Nachfrage bei einer Mitarbeiterin der Ludoteca, ob die Familien die Grundstücke zahlen oder wem dieses Land hier gehört, antwortete sie: "Die Familien fangen erst an illegal zu siedeln. Dann kommt meist die Regierung und ordnet das Viertel in Straßen und Hausnummern, gibt ihm einen Namen und installiert Stromversorgung. Die meisten Familien erhalten zum Schluss das Grundstück als Eigentum." Viele der Häuser sind aus ungebrannten Lehmziegeln konstruiert und haben Lehmfußboden. Strom ist meist im Haus vorhanden, Wasser- und Abwasserleitungen erreichen oft nicht das Haus.
Gespannt bin ich wie viele Kinder sich am Ende in beiden Ludotecas einschreiben. Mit Vorfreude schaue ich dem 17. und 18. März entgegen, den Eröffnungsfeiern der Ludotecas.
Bis zum nächsten Montag!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen