Morgens werde jeweils an zwei Tagen in der Küche von Manitos
Trabajando und bei der Therapie in der Psychiatrie CREMP helfen. Die Arbeit in
der Psychiatrie übte ich auch während der Schließungszeit von CANAT regelmäßig
aus. Von den Aufgabenbereichen ist dort alles beim Alten geblieben und die
Patienten empfangen mich immer noch mit viel Freude und Dankbarkeit. Was habe ich nun aber plötzlich in der Küche
zu tun? In der Küche von Manitos
Trabajando wird täglich für die Kinder und Jugendlichen, die an diesem Programm
teilnehmen, und für das Personal ein schmackhaftes und nahrhaftes Essen
zubereitet. Für rund 80 Personen zu kochen bedeutet große Töpfe und mehr
Arbeit. Im vergangenen Jahr arbeiteten drei Personen in der Küche: Petronila
(von allen Miss Petito genannt) war und ist die liebevolle, dominante Chefin,
Marco und Jean-Pierre haben beide ihre Kochausbildung bei Manitos Creciendo
erhalten und waren ihre Gehilfen. Marco hat über die Sommerpause allerdings
eine neue Arbeitsstelle gefunden, sodass für dieses Schuljahr eine Arbeitskraft
in der Küche fehlt. Und obwohl es vielleicht auf den ersten Blick nicht so
scheint – das Mittagessen ist eines der essentiellsten und wichtigsten
Bestandteile des Programms für die Kinder und sie nehmen es mit großer
Dankbarkeit an, da sie zu Hause oftmals nicht so ein gesundes und nahrhaftes
Essen geboten bekommen. Die Gerichte
bestehen immer aus einer großen Portion Reis, Menestra (Soße mit Bohnen/Erbsen)
und entweder Fleisch, Fisch, frittierter Banane, Kartoffel oder Spiegelei. Meine
Aufgaben in der Küche sehen also ganz unterschiedlich aus: vom Limetten pressen
über Kartoffeln schälen und abwaschen bis hin zum Servietten falten.
An den Nachmittagen arbeite ich zweimal in der Klasse von
Carola bei Manitos Trabajando und zweimal in der Ludoteca von Monica Zapata. Bei
Carola in der Klasse gibt es allerdings keine Nachhilfeklasse mehr, d.h. ich
helfe einfach in der Klasse den Kindern bei ihren Hausaufgaben oder wiederhole
mit ihnen Rechenaufgaben. Die Arbeit in der Ludoteca kann ich im Moment noch
nicht so genau beschreiben, da ich in der letzten Woche unterschiedliche
Aufgaben - entsprechend der Anzahl der
Kinder - übernahm. Einmal half ich im
Rincon de Bebés aus und war ich draußen mit den großen Kindern beschäftigt. Die
Teilnehmerzahl macht uns in Monica Zapata etwas zu schaffen. Es gibt so viele
Babys, die in Begleitung ihrer Mütter im Rincon de Bebes spielen, dass die
Ludoteca innen keinen Platz mehr für die großen Kinder lässt. Das Gute ist
jedoch, dass die Mütter sehr engagiert sind und alle zusammenlegen wollen für
einen Sonnenschutz vor der Ludoteca für die Großen.
An den freien Tag steht nach wie vor die Ludoteca in La Tortuga
auf dem Programm, sowie die Versammlung für die Ludotecas und die Besuche bei
Flora. Flora verdient an dieser Stelle noch einmal Aufmerksamkeit: Die ältere
Frau, die auf einem Berg oberhalb der Ludoteca von Castilla wohnt, versorgen
wir mit Wasser und Lebensmitteln, da sie
selbst kein Geld hat und auch nicht beim Staat registriert ist. Über das
Osterwochenende werden Linus (ein Mitfreiwilliger) und peruanische Freunde ihr
Dach neu konstruieren. Es hängt an vielen Stellen durch und ist deswegen zu
niedrig. Flora selbst ist mittlerweile zu alt um dies allein zu schaffen. Für
die Konstruktion sind natürlich einige Materialien wie Wellblech und Holzlatten
nötig, die wir besorgen müssen. Über eine Spende für die Materialien freuen wir
uns sehr. Wer jetzt Lust bekommen hat uns mit einem kleinen Beitrag (für rund 12€ können wir schon ein Wellblech besorgen) zu unterstützen,
schreibt mir bitte eine E-Mail an anna.schmieder@freenet.de.
Sonstige Fragen und Anmerkungen zu Flora beantworte ich natürlich auch gern.
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