In der letzten Zeit
ist mir immer wieder bewusst geworden wie wichtig und toll die Arbeit von CANAT
ist und wie schön es ist Teil von ihr zu sein.
Bezogen auf Manitos Trabajando las ich neulich einen Artikel
in der lokalen Zeitung „El Tiempo“, der besagte, dass Piura den höchsten Anteil der arbeitenden
Kinder und Jugendlichen zwischen 6 und 17 Jahren in ganz Peru besitzt. In der
Region Piura müssen drei von zehn Kindern und Jugendlichen arbeiten um die
finanzielle Situation der Familie zu unterstützen. Im Artikel wurde ebenfalls
angesprochen, dass der Anteil in der Stadt Piura höher ist als in den
ländlichen Regionen im Umkreis. In der Stadt arbeiten die Kinder und Jugendlichen
überwiegend als Mototaxistas (Fahrer von Mototaxis), sie helfen auf dem Markt
bei ihren Eltern am Stand oder sie schieben Schubkarren über den Markt. Auf dem
Land besteht Kinderarbeit vor allem aus der Hilfe bei der Feldarbeit oder beim
illegalen Bergbau. Bei den Berufen fällt auf, dass es sich überwiegend um
gefährliche oder körperlich schwere Arbeiten handelt. Die Regionalregierung
rief nun ein Programm ins Leben um diesen drastischen Anteil an Kinderarbeit zu
senken. Man will Eltern, lokale Autoritäten und die Öffentlichkeit auf diese Problematik
verstärkt hinweisen und über die Auswirkungen, wie z.B. Schulabbruch
informieren. Außerdem will man Kontrollen in den Unternehmen der Region
durchführen und Bestrafungen für die Beschäftigung von Minderjährigen
einführen. Ein Problem, welches ich dabei sehe: Viele Kinder und Jugendliche
sind keine Angestellten, sondern arbeiten „für“ ihre Familien (auf dem
Markt/Feld) oder selbstständig (Mototaxistas, Schubkarrenschieber). So wird
meiner Meinung nach mit dieser Kampagne wenig erreicht werden. In Manitos
Trabajando kümmern wir uns genau um diese Kinder und Jugendlichen. Wir zeigen
ihnen neue Perspektiven mit Sport, Musik und Kunst und bemühen uns darum, dass
sie regelmäßig zur Schule gehen und sorgen uns um ihre Gesundheit. Die Arbeit
von Manitos Trabajando ist Gold wert im Kampf für regelmäßiges Besuchen der
Schule und für die Entwicklung der Kinder. Wir kämpfen nicht direkt gegen die
Kinderarbeit, aber versuchen den Kindern und Eltern die Augen für andere Möglichkeiten
und Wege zu öffnen. Leider weiß ich
auch, dass die rund 80 Kinder und Jugendlichen, die vom Programm aufgenommen
wurden, längst nicht alle arbeitenden Kinder und Jugendlichen aus Piura sind.
Genau dieser Gedanke kommt mir auch immer wieder in den
Sinn, wenn ich aus Monica Zapata nach Hause fahre. In der Ludoteca dort sind
120 Kinder eingeschrieben, die aus Monica Zapata und Los Angeles kommen. Mit
dieser Anzahl an Kindern ist die Ludoteca völlig ausgelastet. Unser Taxi fährt
allerdings bestimmt eine Viertelstunde durch ähnliche sozial schwach Viertel,
in denen die Kinder auch eine Ludoteca bräuchten.
In der Region Piura werden also eigentlich viel mehr soziale
Projekte wie CANAT benötigt und CANAT könnte sich sicherlich noch vergrößern.
Schlussendlich ist es allerdings immer das Geld, das fehlt. Denn auch für CANAT
ist es jedes Jahr ein Kampf alle Gelder einzutreiben, die das Jahr über
benötigt werden.
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