Montag, 20. April 2015

Schön, dass es dich gibt CANAT!


In der letzten  Zeit ist mir immer wieder bewusst geworden wie wichtig und toll die Arbeit von CANAT ist und wie schön es ist Teil von ihr zu sein.

Bezogen auf Manitos Trabajando las ich neulich einen Artikel in der lokalen Zeitung „El Tiempo“, der besagte,  dass Piura den höchsten Anteil der arbeitenden Kinder und Jugendlichen zwischen 6 und 17 Jahren in ganz Peru besitzt. In der Region Piura müssen drei von zehn Kindern und Jugendlichen arbeiten um die finanzielle Situation der Familie zu unterstützen. Im Artikel wurde ebenfalls angesprochen, dass der Anteil in der Stadt Piura höher ist als in den ländlichen Regionen im Umkreis. In der Stadt arbeiten die Kinder und Jugendlichen überwiegend als Mototaxistas (Fahrer von Mototaxis), sie helfen auf dem Markt bei ihren Eltern am Stand oder sie schieben Schubkarren über den Markt. Auf dem Land besteht Kinderarbeit vor allem aus der Hilfe bei der Feldarbeit oder beim illegalen Bergbau. Bei den Berufen fällt auf, dass es sich überwiegend um gefährliche oder körperlich schwere Arbeiten handelt. Die Regionalregierung rief nun ein Programm ins Leben um diesen drastischen Anteil an Kinderarbeit zu senken. Man will Eltern, lokale Autoritäten und die Öffentlichkeit auf diese Problematik verstärkt hinweisen und über die Auswirkungen, wie z.B. Schulabbruch informieren. Außerdem will man Kontrollen in den Unternehmen der Region durchführen und Bestrafungen für die Beschäftigung von Minderjährigen einführen. Ein Problem, welches ich dabei sehe: Viele Kinder und Jugendliche sind keine Angestellten, sondern arbeiten „für“ ihre Familien (auf dem Markt/Feld) oder selbstständig (Mototaxistas, Schubkarrenschieber). So wird meiner Meinung nach mit dieser Kampagne wenig erreicht werden. In Manitos Trabajando kümmern wir uns genau um diese Kinder und Jugendlichen. Wir zeigen ihnen neue Perspektiven mit Sport, Musik und Kunst und bemühen uns darum, dass sie regelmäßig zur Schule gehen und sorgen uns um ihre Gesundheit. Die Arbeit von Manitos Trabajando ist Gold wert im Kampf für regelmäßiges Besuchen der Schule und für die Entwicklung der Kinder. Wir kämpfen nicht direkt gegen die Kinderarbeit, aber versuchen den Kindern und Eltern die Augen für andere Möglichkeiten und Wege zu öffnen.  Leider weiß ich auch, dass die rund 80 Kinder und Jugendlichen, die vom Programm aufgenommen wurden, längst nicht alle arbeitenden Kinder und Jugendlichen aus Piura sind.

Genau dieser Gedanke kommt mir auch immer wieder in den Sinn, wenn ich aus Monica Zapata nach Hause fahre. In der Ludoteca dort sind 120 Kinder eingeschrieben, die aus Monica Zapata und Los Angeles kommen. Mit dieser Anzahl an Kindern ist die Ludoteca völlig ausgelastet. Unser Taxi fährt allerdings bestimmt eine Viertelstunde durch ähnliche sozial schwach Viertel, in denen die Kinder auch eine Ludoteca bräuchten.

In der Region Piura werden also eigentlich viel mehr soziale Projekte wie CANAT benötigt und CANAT könnte sich sicherlich noch vergrößern. Schlussendlich ist es allerdings immer das Geld, das fehlt. Denn auch für CANAT ist es jedes Jahr ein Kampf alle Gelder einzutreiben, die das Jahr über benötigt werden.

 

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